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Ein Austauschschüler aus Georgien

Ein Großstadt-Latino im niedersächsischen Dorf

Familie Meyer, Gasteltern von Juan aus Kolumbien

Ein Jahr lang hat Juan aus Kolumbien unseren Familienalltag im kleinen Ostereistedt geteilt.

Anfangs konnte er sich nur schwer damit abfinden, auf dem Land zu leben. Schließlich kommt Juan aus einer 3-Millionen-Stadt! Im Laufe seines Austauschjahres hat sich seine Einstellung jedoch grundlegend geändert: Heute ist es sein Traum, hier auf dem Dorf zu wohnen.

Auch dass er nicht sofort viele Freunde hatte, machte ihn erstmal traurig. Seine Erwartungen waren dabei einfach zu groß. Wir haben ihm gesagt, dass er Geduld haben muss und ihm von unserem ersten Gastkind erzählt, bei dem es auch ein wenig gedauert hat, bis ein fester Freundeskreis entstand.

Neue Freunde im Fußballverein

Bereits nach wenigen Wochen waren diese anfänglichen Sorgen aber wie weggeblasen: Er hatte sich gut eingelebt und jede Menge Freunde gefunden – geholfen hat ihm dabei neben dem gleichaltrigen Gastbruder auch der Sport: Da Juan hier gerne Fußball spielen wollte, haben wir ihn sofort im Sportverein angemeldet. Bereits nach zwei Tagen hat er beim Training mitgemacht – als der Spielerpass da war dann auch bei Punktspielen.

Am Nachmittag und am Wochenende hat er sich – oft gemeinsam mit seinen Gastbrüdern – mit anderen zum „Bolzen" auf dem Sportplatz im Dorf getroffen.

Oft hat er Verabredungen über das Chatten im Internet getroffen – für Fahrradtouren, Fußballspielen, Partys und Besuche im Weserstadion.

Das bisschen Haushalt...

Die Schule begann bereits drei Tage nach seiner Ankunft und nach ein paar Wochen war er schon bei einer Klassenfahrt nach Berlin dabei.

Durch seine offene Art auf andere zuzugehen und seine guten Sprachkenntnisse war es für ihn nicht schwer, sich in der Klasse einzuleben. Der Abschied von der Klasse war für alle „herzzerreißend".

Kleinere Anpassungshürden gab es bei den Pflichten im Haushalt: Da er zu Hause mit nicht berufstätiger Mutter und Haushälterin lebt und nie helfen muss, war es für ihn manchmal schwer, bei uns kleine Aufgaben zu übernehmen. Da die Brüder aber auch mal den „Besen angefasst" haben, hat er letztendlich auch mit angepackt!

Ein tolles Jahr!

Insgesamt hatten wir ein wirklich tolles Jahr mit Juan – für unsere Familie und auch für unser Dorf war er eine echte Bereicherung. Die Gastbrüder wollten ihn gar nicht gehen lassen!

Im ganzen Dorf ist Juan noch immer Gesprächsthema.