In diesem Jahr endete die Abreise der EP-Schüler*innen nach Kanada fast in einem Desaster. Gestrichene Flüge, Überbuchungen, verlorene Sitzplatzreservierungen und der Streik der Lufthansa führten zu einem gigantischen Ausreisedilemma. Inmitten der chaotischen Szenerie gelang es den ehrenamtlichen Helfer*innen einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie sind die engagierten Held*innen der Geschichte, die wir heute erzählen möchten.
Alle geschilderten Ereignisse fanden im August und September diesen Jahres statt. Über 160 Schüler*innen sollten die Reise ihres Lebens nach Kanada antreten. Zu dem Zeitpunkt ahnte noch niemand, welch nervenaufreibende Odyssee da vor ihnen lag.
Erste Vorboten lassen Böses erahnen
Die ersten Vorboten der Krise zeigten sich bereits wenige Wochen vor dem geplanten Abflug. Ein technisches Problem bei Air Canada löschte alle im November letzten Jahres gebuchten Sitzplatzreservierungen. Alle Arbeit erschien nun umsonst – also alles auf Anfang. Für die EP-Mitarbeiter*innen ein Schock und Grund für viele schlaflose Nächte. Zahlreiche Sitzplätze konnten nachträglich reserviert werden. Einige andere hingegen standen noch wenige Tage vor dem geplanten Abflug auf der Warteliste – darunter auch ehrenamtliche Flugbegleitungen. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Krisenmodus, schlaflose Nächte und literweise Kaffee
Einen Tag vor der Abreise dann die Ankündigung des Streiks der Lufthansa! Ungläubigkeit. Panik. Krisenmodus in der Geschäftsstelle und unter den Ehrenamtlichen. 82 Schüler*innen sollten am Freitag in Frankfurt in den Flieger Richtung Toronto und Montreal und weiter nach Moncton, St. John und Gander steigen. Der Torontoflug mit 70 Schüler*innen wurde gestrichen, viele der 12 Schüler*innen mit der Route Montreal-Gander mussten spontan nach Frankfurt, da Zubringerflüge ebenfalls vom Streik betroffen waren. Das Notruftelefon der Geschäftsstelle läutete Tag und Nacht. Literweise Kaffee, motivierende Worte und tatkräftige Unterstützung der Kolleg*innen halfen bei der Bewältigung der bevorstehenden Mammutaufgabe.
Engagierte Held*innen im Einsatz
Einen starken Auftritt legte Alex aus der Landesgruppe Berlin am Frankfurter Flughafen hin. Hartnäckig, wie er war, schaffte er es mit acht der gebuchten 70 Schüler*innen in den Flieger, von denen 28 ursprünglich in Toronto hätten übernachten müssen. Von da an ging alles Schlag auf Schlag. Weitere kurzfristige Plätze konnten dank Alex mobilisiert werden. An dieser Stelle war die Spontaneität von Eltern und Teilnehmer*innen gefragt. Nach einer weiteren Anrufaktion am späten Freitagabend machten sich 30 weitere Familien auf den Weg zum Frankfurter Flughafen, um nun den Flieger am Samstag zu bekommen. Die Aufregung war groß.
Dank Caros (Landesgruppe Rheinland) beharrlichen Einsatzes am Ticketschalter machte sie das Unmögliche möglich - knapp 40 Schüler*innen durften trotz fehlender Buchung das Flugzeug besteigen und andere Passagiere wurden dafür von der Passierliste “gekickt”. Spontan musste eine weitere Gruppenübernachtung in Toronto organisiert werden. Inzwischen war Caro mit Sandra, der CEO des Lufthansa-Ticketings,per Du. We love it!
Neben Caro und Alex haben auch Ronja, Lynne und Anja einen einzigartigen Dienst als Flugbegleitungen erwiesen. Krisenbewältigung? Kein Problem.
Nicht nur die Flugbegleitungen waren im Krisenmodus, auch der Frankfurter Flughafendienst bestehend aus Tianmi und Elias befand sich im unermüdlichen Kampf um die Kontrolle. Danke auch an Duy und Moritz am Hamburger Flughafen. Ohne sie wären die Abreisen am Flughafen im absoluten Chaos versunken. Props dafür!
Ende gut, alles gut?
Unfassbar, aber wahr. Am Samstag hob der “Royal Purple Flight” mit über 100 YFUler*innen Richtung Kanada ab. Die restlichen Schüler*innen flogen in den darauffolgenden Tagen, abermals aufgerüttelt durch die erneute – und in letzter Sekunde abgewendete - Streikankündigung der Lufthansa. Alle Schüler*innen konnten ausreisen und sind sicher in Kanada gelandet. Die Erleichterung war groß!
Wir danken Caro, Alex, Anja, Ronja, Lynne, Duy, Moritz, Tianmi und Elias für ihr beeindruckendes Engagement. Ihr habt das Unmögliche möglich gemacht. Ohne euch hätten wir es nicht geschafft.