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Wo fühlst du dich sicher?
Youth For Acceptance’s Einsatz für Safe Spaces
von Julia Kastner
Juni 2023
Vielfalt, Toleranz und Offenheit – sind Werte, die uns und viele Engagierte in ihrem Einsatz für YFU antreiben. Dazu gehört auch, dass wir immer wieder reflektieren, wie wir diese verstehen, und Neues dazu lernen, um auf gesellschaftliche Entwicklungen mit einer klaren Haltung reagieren zu können. Auch beim Thema queer-sensible Jugendarbeit befinden wir uns mitten in einem Lern- und Entwicklungsprozess. Impulse sowie Visionen und Handlungsvorschläge, die die Sichtbarkeit queerer Teilnehmender bei YFU erhöhen, sind uns daher wichtig.
Die Queer-Initiative Youth For Acceptance (YFA) findet auf die Frage „Wie können wir unsere Programme gestalten, damit queere Teilnehmende sich stärker gesehen fühlen?“ eine Antwort – Safe Spaces. Für diese macht die Gruppe sich innerhalb der europäischen YFU-Community stark.
Unter dem Begriff „Safe Space“ versteht man Räume, in denen sich Personen mit Marginalisierungserfahrung frei von Vorurteilen und Diskriminierung bewegen können. In ihnen können queere Menschen ihre Identität ausleben und so sein, wie sie sind, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Workshops für Safe Spaces
Seit 2017 rückt YFA innerhalb der europäischen YFU-Gemeinschaft LGBTQI+-Themen immer wieder in den Fokus. Das Team dahinter setzt sich aus YFU-Engagierten aus ganz Europa zusammen. Sam, Eli, Kat, Regi, Leo, Nea, Eline und Kinga sind die Köpfe und Visionär*innen von YFA.
Ideen, wie genau diskriminierungsfreie Orte für LGBTQI+-Menschen in YFU-Programmen aussehen können, tragen sie in Workshops für Engagierte und Austauschschüler*innen zusammen. Engagierten geben sie eine Toolbox an Möglichkeiten für die Gestaltung queer-sensibler YFU-Veranstaltungen an die Hand. Queere Programmteilnehmende finden in den Workshops einen Raum, um Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu stellen sowie über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen.
Sensibilisierung durch Aufklärung
Wo liegt der Unterschied zwischen biologischem Geschlecht und Gender? Wie definieren sich Personen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren? Was bedeutet es, pansexuell zu sein oder mehrere Personen gleichzeitig zu lieben? „In dem wir Begrifflichkeiten erklären und Raum für Fragen, Gespräche und Perspektivwechsel schaffen, geben wir Menschen Sicherheit im Umgang mit queeren Personen in ihrem Umfeld.“ (Eli, YFA)
Darüber hinaus möchte YFA das Bewusstsein für die Probleme stärken, mit denen sich queere Personen im Alltag konfrontiert sehen. „In den Workshops sprechen wir mit Austauschschüler*innen und Engagierten über Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen, die LGBTQI+ Personen in ihrem Alltag erleben. Menschen, die nicht queer sind, ermutigen wir, sich bei diskriminierendem Verhalten für Betroffene einzusetzen. Queere Teilnehmende bestärken wir, für sich selbst im Rahmen Ihrer Möglichkeiten noch besser einzutreten.“ (Eli, YFA)
Groß denken, klein anfangen – YFA’s Pläne für die Zukunft
Die ersten Workshops haben im Sommer 2022 auf dem vom Global Office organisierten Youth Empowerment Seminar (YES) stattgefunden. Hier verbinden sich jedes Jahr rund 500 Austauschschüler*innen und Engagierte und tauschen sich über ihre Austauscherfahrungen und aktuelle Themen, die die Welt bewegen, aus. Nachdem YFA letztes Jahr im wahrsten Sinne des Wortes von Teilnehmenden „die Bude eingerannt“ wurde, knüpfen sie auch in diesem Jahr an ihren Erfolg an und sind gleich mit zwei Workshops, einem Stand für Informationen und Gespräche, und einer Queer-Movie-Night am Start.
Für die Zukunft hat YFA klare Vorstellungen: mehr Workshops, mehr Länder, mehr Menschen mit ihrer Vision erreichen. Eli von YFA erklärt „Im Moment finden die Workshops noch auf europäischer Ebene statt. Das soll sich ändern. In Zukunft möchten wir mit allen YFU-Organisationen weltweit ein Netzwerk gründen, dass queeren Menschen, egal in welchem Land sie sich befinden, einen Safe Space bietet."
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