Hinter den Kulissen | GaliGrüadGs | Interview
GaliGrüadGs
Im Interview mit Nina Siemer
September 2023
von Zoe Ebert
Steckbrief
Austausch: 2008 in Ohio/USA
YFU-Biographie
→ seit April 22: Colored Glasses Projektkoordinatorin in der Abteilung Kooperation & Entwicklung (K&E)
→ seit September 22: Datenschutzbeauftragte
… hat schon geteamt:
→ Colored Glasses Schulung
… würde gern mal teamen:
→ Colored Glasses Schulung
→ Nachbereitungstagung
Lieblingslila: Lavendel
Liebe Nina,
als Verantwortliche für Colored Glasses muss ich dir zuallererst eine gemeine Frage stellen: Royal Purple oder Blau-Gelb?
Also ich würde sagen Blau-Gelb, aber vor einem lila Hintergrund. Ich finde super, was Colored Glasses macht und stehe komplett hinter der Arbeit. Mir ist aber sehr wichtig, dass Colored Glasses eben zu YFU gehört ist und nicht als etwas Separates, sondern als Teil von YFU wahrgenommen wird.
Es besteht bei YFU derzeit das starke Gefühl, dass Ehrenamtliche an vielen Stellen fehlen. Ich habe den Eindruck, dass es Colored Glasses in dieser Hinsicht sehr gut geht. Was denkst du, kann YFU von Colored Glasses lernen?
Auch bei Colored Glasses läuft nicht alles reibungslos, wir stehen ebenfalls vor verschiedenen Herausforderungen. Ich denke jedoch, dass wir zwei Dinge gut machen: Erstens sind wir auf vielen externen Plattformen aktiv und gewinnen dadurch immer wieder Ehrenamtliche, die selbst nicht mit YFU im Austausch waren. Wir sind ziemlich gut darin, sie für unsere Sache zu begeistern und langfristig zu binden. Zweitens haben wir eine gute Struktur für die Einarbeitung neuer Ehrenamtlicher. Wir bieten auch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung: Wenn jemand mehr Erfahrung sammelt, kann er oder sie entscheiden, nach dem Studium vielleicht keine Workshops mehr abzuhalten, bleibt jedoch weiterhin aktiv als Koordinator*in, im Marketing oder sogar im Vorstand. Diese ehrenamtliche Tätigkeit kann von überall aus flexibel gemacht werden.
Viele Menschen, die bei YFU in der Geschäftsstelle arbeiten, bringen Austauscherfahrung und/oder Ehrenamtserfahrung bei YFU mit. Dennoch glaube ich, dass es auch Vorteile haben kann, wenn jemand von außen dazu kommt, ohne diese Erfahrungen zu besitzen. Hast du solche Vorteile ebenfalls bemerkt?
Ein Vorteil, wenn man von außen kommt, ist, dass man anfangs ganz viele doofe Fragen stellen darf, die man nicht mehr stellt, wenn man YFU bereits gut kennt. Ich konnte Themen aus einem ganz anderen Blickwinkel angehen. Aus der Tatsache ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, die eigene Arbeit kreativ zu gestalten und Dinge zu bewegen. Zu Beginn meiner Arbeit gehörte beispielsweise die Organisation von interkulturellen Trainings für externe zahlende Kunden zu meinen Aufgaben. Das lief nicht so reibungslos und war finanziell nicht so erfolgreich wie erwartet. Die Idee war eigentlich, mit den Trainings nebenbei ein bisschen Geld zu verdienen, aber das funktionierte nicht. Ich konnte dann einfach mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen und fragen, warum wir das überhaupt tun. In Gesprächen mit allen Beteiligten kamen wir schnell zu dem Schluss, dass wir das nicht mehr weiterverfolgen sollten.
Nachteil ist, dass es gedauert hat, bis ich im YFU-Sprech angekommen bin. Da haben Menschen, die YFU kennen, natürlich einen großen Vorsprung. Die Vereinsstruktur verstehe ich bis heute ehrlich gesagt nicht komplett.
Ich finde die Geschäftsstelle ist ein Ort voller geheimer Ecken und Relikte vergessener Zeiten. Was ist dein Lieblingsfund, -ort, -ding in der Geschäftsstelle?
Mein Lieblingsort in der Geschäftsstelle ist auf jeden Fall die Siebträgermaschine im 2. Stock. Diese wird von einer Hand voll Mitarbeitenden selbst verwaltet. Wir haben vor Kurzem die „OATLY Connection“ ins Leben gerufen, denn wir alle lieben Hafermilch und Oatly schäumt einfach am besten – #unbezahlte Werbung. Damit wir nicht immer literweise Hafermilch in den zweiten Stock tragen müssen, gönnen wir uns den Luxus und lassen uns diese jetzt ins Haus liefern. Das Ganze funktioniert auf Vertrauensbasis: Wer teilnehmen möchte, schätzt selbst ein, wieviel Milch er oder sie verbraucht und schickt mir dann das Geld dafür. Ich bestelle die Milch dann. Jetzt gibt’s hier auf jeden Fall wunderbaren Latte Macchiato mit Hafermilch!
Zu guter Letzt habe ich noch eine cheesy Frage: Was hält dein Licht am Brennen? *
Jetzt muss ich genauso cheesy antworten: Die Ehrenamtlichen, mit denen ich zusammenarbeiten darf! Aus den monatlichen Gesprächen oder Präsenzwochenenden ziehe ich immer neue Energie. Ich merke immer wieder, dass ich nicht allein bin, sondern mit sehr coolen und inspirierenden Menschen zusammenarbeite! Das mag cheesy klingen, ist aber wahr.
Du interessierst dich für die Arbeit von Colored Glasses? Bei Instagram und auf der CG-Homepage findest du alle wichtigen Informationen.
*Das ist eine Referenz aus der Entstehungsgeschichte von YFU. Wenn Du sie nicht von der VBT kennst, frag am besten deine*n liebste*n YFUler*in danach. Das ist viel schöner, als sie hier zusammen zu fassen.