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Let's talk Mental Health im Ehrenamt — Voluntaria 2024
Bei all der Gleichzeitigkeit des Lebens, der ständigen To-do-Listen, dem Leistungsdruck und globalen Krisen wird das Thema mentale Gesundheit immer bedeutender. Und auch für Ehrenamtliche spielt eine gute Psychohygiene eine wichtige Rolle.
Mentale Gesundheit im Ehrenamt: darum ging es beim diesjährigen Voluntaria-Seminar. Nach sieben Jahren Pause ist das „YES für internationale Ehrenamtliche“ endlich wieder zurück.
Konstantin, Eli und Sophia waren für YFU Deutschland dabei und berichten von dem einwöchigen Treffen im Herzen der Schweiz.
Das diesjährige Schwerpunktthema des Voluntaria-Seminars war die mentale Gesundheit im Ehrenamt. Warum hältst du es für wichtig, dass Ehrenamtliche offen über mentale Gesundheitsthemen sprechen? Welche positiven Auswirkungen könnte dies auf ihr Engagement und die Community haben?
Ehrenamt ist eine Herzensangelegenheit, in die viel Energie und Zeit investiert wird. Die offene Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit kann entscheidend dazu beitragen, Überlastung und das Ausbrennen engagierter Menschen zu verhindern. Indem Themen wie Arbeitsbelastung und persönliche Grenzen frühzeitig angesprochen werden, schaffen wir eine nachhaltige Struktur für das Ehrenamt. Zudem haben YFUler*innen oft mit emotional herausfordernden Geschichten der Teilnehmenden zu tun. In solchen Momenten ist es besonders wichtig, dass auf die mentale Gesundheit unserer Ehrenamtlichen geachtet wird. Wenn diese Themen offen besprochen werden, stärkt das die einzelnen Ehrenamtlichen, schafft eine sichere Umgebung und senkt die Hemmschwelle, bei Bedarf Unterstützung zu suchen. So entsteht eine starke, gesunde Gemeinschaft von Ehrenamtlichen.
Was können wir bei YFU machen, damit es unseren Ehrenamtlichen gut geht? Welche konkreten Ideen hast du, um die psychische Gesundheit unserer Ehrenamtlichen zu fördern?
Ein zentrales Ergebnis von Voluntaria ist ein von allen Teilnehmenden erstellter Leitfaden. Dieser greift verschiedene Aspekte psychischer Gesundheit auf, schildert damit zusammenhängende Erfahrungen und gibt konkrete Empfehlungen. Diese Richtlinien sollten innerhalb der einzelnen nationalen YFU-Organisationen weitergegeben und bestmöglich umgesetzt werden, um langfristig für das Wohl aller Ehrenamtlichen zu sorgen.
Erinnerst du dich an einen Voluntaria-Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Was genau hat diesen Moment für dich so bedeutungsvoll gemacht?
Ein besonders bewegender Moment ereignete sich während unserer Reflexionsrunde am letzten Abend. In meiner Kleingruppe, bestehend aus fünf Personen, teilten die anderen sehr persönliche Einblicke in ihre eigene mentale Gesundheit und die Lernprozesse der letzten Tage. Es war beeindruckend zu erleben, wie innerhalb weniger Tage ein so tiefes Vertrauen entstanden war, dass wir uns gegenseitig so verletzlich zeigen konnten. Diese Verbundenheit und das schnelle Zusammenwachsen als Gruppe haben mich nachhaltig beeindruckt.
Welche neuen Erkenntnisse oder Fähigkeiten hast du aus den Workshops mitgenommen, die für deine ehrenamtliche Tätigkeit wertvoll sein könnten?
Offen sein, selbst wenn man „alles schon weiß“. Gerade als erfahrene Person neigt man manchmal dazu, Schulungen als überflüssig anzusehen. Doch selbst bei Themen, mit denen ich bereits vertraut war, habe ich bei Voluntaria wertvolle neue Impulse erhalten. Besonders gefallen hat mir der Workshop „Extreme Confidence“, in dem das Thema Selbstvertrauen durch eine gelungene Mischung aus wissenschaftlichen Studien und persönlichen Erfahrungen vermittelt wurde.
Was würdest du anderen Ehrenamtlichen empfehlen, warum sie beim Voluntaria-Seminar teilnehmen sollten? Was sind aus deiner Sicht die Vorteile der Veranstaltung?
Der Ideenaustausch ist unglaublich wertvoll, weil man nicht nur neue Perspektiven kennenlernt, sondern auch erfährt, was in anderen Ländern möglich ist. Ich kann die Teilnahme nur empfehlen, da sie eine großartige Chance bietet, sich weiterzubilden und eigene Erfahrungen sowie Best-Practices von YFU Deutschland mit anderen zu teilen. Ein weiterer schöner Aspekt ist natürlich, dass man eine unvergessliche Woche in den idyllischen Schweizer Bergen verbringen darf!
💜 Vielen Dank für den Bericht!
💡 Was ist Voluntaria?
Voluntaria ist ein internationales YFU-Seminar, das von Ehrenamtlichen für Ehrenamtliche organisiert wird. Es wurde vor fast 10 Jahren von einigen motivierten YFUler*innen als eine Art „YES für Ehrenamtliche“ ins Leben gerufen. Kurz gesagt: Es ist eine große YFU-Veranstaltung, die Bildung und Freizeit miteinander verbindet – genau wie das YES-Seminar. Allerdings sind hier die YFU-Ehrenamtlichen die Zielgruppe, nicht die Austauschschüler*innen. Es ist ein Ort, an dem man sich mit anderen YFU-Ehrenamtlichen austauschen, alte Freundschaften auffrischen und neue schließen, lernen und sein Wissen mit anderen teilen kann. Gleichzeitig erlebt und stärkt man den legendären YFU-Spirit. Das Besondere an Voluntaria ist, dass die Workshops von den Teilnehmenden selbst geleitet werden.
Nach einer siebenjährigen Pause hat sich Voluntaria in diesem Sommer mit den Themen mentale Gesundheit und Resilienz im Ehrenamt zurückgemeldet. Mehr als 30 internationale Ehrenamtliche haben teilgenommen.
👉 Mehr Infos zu Voluntaria und dem diesjährigen Thema gibt es hier.
👉 Was ist das YES? Mehr Infos hier.