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Ein spannendes und glückliches Jahr

26. Juli 2024

Hallo! Wir heißen Maren und Frank, leben im Emsland, sind selbständig und haben zwei Kinder (17 und 24 Jahre). Die Idee, einen Gastschüler bei uns in der Familie aufzunehmen, kam als der Abreisezeitpunkt unserer Tochter näher rückte, die ein YFU-Austauschjahr in Spanien vor sich hatte. Es wurde uns plötzlich klar, dass wir ab diesem Moment zwei leerstehende Zimmer in unserem Haushalt haben und eine unbekannte Ruhe einziehen würde.

 

Eine spontane Entscheidung


Als Spätzünder nahmen wir im August Kontakt mit der YFU-Geschäftsstelle auf. Ruckzuck hatten wir mit einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin ein Treffen vereinbart. Sie hat uns mit ihrer erfrischenden Art sowohl von kleinen Erlebnissen wie auch den eigenen Erfahrungen im Umgang mit Gastschülern erzählt und hat uns dadurch viele Ängste und Bedenken genommen, denn durch unsere Selbstständigkeit haben wir einen sehr strukturierten Alltag und wenig Freizeit. Durch gezielte Fragen wurde die Suche aktiv in Gang gesetzt. Wir hatten Interesse an einem Jugendlichen aus der Türkei und haben uns aus einem Pool von Bewerbern des YFU-Programmes für Ege entschieden. Es war eine spontane Entscheidung und nachdem wir mit Ege und seinen Eltern gesprochen hatten, fieberten wir dem Tag der Ankunft entgegen.

 

Die erste Herausforderung


Die erste Herausforderung kam durch den Bekanntenkreis, die mit etwas Unverständnis reagierten, dass wir uns für einen Schüler aus der Türkei entschieden haben. Die politische Lage ist in dem Land zurzeit schwierig und ein wenig undurchsichtig. Allerdings haben sich diese Bedenken schnell gelegt und mit aktiver Mitarbeit von Ege sind die Begegnungen in Sympathie umgeschlagen. Nachdem die ersten Sprachschwierigkeiten überwunden waren, konnten viele Missverständnisse und die Skepsis abgelegt werden.

 

Es gab für uns keine Probleme, auch die Frage mit dem Umgang von Glauben, Essensvorlieben und den Tagesabläufen haben wir nach den anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten schnell in Griff bekommen. Sprache kann zur Not auch mit Händen und Füßen vermittelt werden und es gibt die schnelle Variante mit dem Google Übersetzer.

 

Ein ganz "normaler" Teenie


Es war eine gute Erfahrung festzustellen, dass Ege ein „normaler“ Teenie von 16 Jahren war, genauso wie unsere Kinder in diesem Alter waren, mit kleinen Ecken und Kanten.

 

Wir haben durch seine Erzählungen viel über Land und Leute erfahren und dazugelernt und sind der Kultur und den Menschen in der Türkei sehr nahe gekommen.

 

Wir konnten nicht drum herum und haben gemeinsam mit unserem Ege unsere Vorliebe, den Kölner Karneval zu feiern, gemeinsam verbracht. Wir hatten eine wundervolle Karnevalssession mit Verkleidungen, schönen Veranstaltungen und dem Singen von kölschen Liedern. Diese Lieder begleiten uns und es ist schön, dass er sie letztendlich textsicher mitsingen und auch vom Verständnis her ins Hochdeutsche übersetzen konnte.

 

Gegenseitige Akzeptanz und Respekt


Gegenseitige Akzeptanz und Respekt haben uns ein spannendes und glückliches Jahr geschenkt. Auch wir als Gasteltern wurden gefordert, viele Dinge zu zeigen und zu erklären. Wir haben besonders gern gemeinsame Ausflüge unternommen. Ege hat Freunde in der Schule und im Karateverein gefunden. Er konnte im Karateverein sogar zwei Gurtprüfungen mit Erfolg ablegen. Auf dem Gymnasium hat er die 10. Klasse besucht und konnte mit Stolz sein Abschlusszeugnis mit in die Türkei nehmen.

 

Das ist Völkerverständigung und wir können jeden dazu ermutigen, das Wagnis Schüleraustausch anzugehen. Es ist eine Bereicherung und wir sind persönlich sehr dankbar darüber, diese tolle Erfahrung gemacht zu haben!

 

YFU-Gastfamilie Anneken mit Ege aus der Türkei

Ein tolles Team: Gastfamilie Anneken mit Ege aus der Türkei

Ein tolles Team: Gastfamilie Anneken mit Ege aus der Türkei

Gemeinsam den Kölner Karneval erleben

Gemeinsam den Kölner Karneval erleben

Gastfamilie mit Austauschschüler