In diesen Tagen starten über 250 Austauschschüler*innen aus rund 30 Ländern auf der ganzen Welt in ihr Austauschjahr in Deutschland. Bevor sie alle zu ihren Gastfamilien reisen, gibt es aber einen wichtigen "Zwischenstopp": Der Orientierungsworkshop von YFU (kurz: OWO), an dem alle Austauschschüler*innen unmittelbar nach ihrer Anreise teilnehmen. Geleitet und durchgeführt werden die OWOs von YFU-Ehrenamtlichen, die sich mit viel Herzblut um die Seminarinhalte und die Betreuung der Schüler*innen kümmern. Einer davon ist Vince aus Berlin, der derzeit eine OWO leitet und uns im Interview mehr über sein Engagement und die Arbeit mit Austauschschüler*innen aus aller Welt berichtet.
Aufregung, Erschöpfung und große Vorfreude
Lieber Vince, du engagierst dich in vielen unterschiedlichen Bereichen für YFU und leitest aktuell unter anderem einen Orientierungsworkshop (OWO) für Austauschschüler*innen in Deutschland. Ist das deine erste OWO?
Vielen Dank für die Einladung zum Interview! Tatsächlich ist dies insgesamt meine vierte Tagung für Austauschschüler*innen, die gerade frisch in Deutschland angekommen sind.
Wie würdest du die Stimmung auf einer OWO beschreiben?
Aufregung und Erschöpfung gepaart mit großer Vorfreude: Wir heißen die Austauschschüler*innen nach einer teils sehr langen Reise bei uns willkommen. Oftmals haben sie mit der Zeitverschiebung zu kämpfen. Gleichzeitig startet aber für einige die spannendste Zeit ihres bisherigen Lebens. Auch die Sprachbarrieren spielen besonders anfangs eine große Rolle: Die Jugendlichen kommen teils ohne Vorkenntnisse nach Deutschland oder aber werden das erste Mal damit konfrontiert, ab jetzt deutsch zu sprechen.
Worum geht es bei einer OWO?
Es geht darum, die Austauschschüler*innen auf die kommenden Monate und das Leben in einer deutschen Gastfamilie vorzubereiten. Kommunikation ist immer ein großer, wichtiger Bestandteil unserer Seminararbeit. Daneben ist Anpassung eines der Werkzeuge, welche wir den Jugendlichen anschaulich mitgeben, um Kultur zu erleben zu können. Oft geht es aber auch um konkrete praktische Tipps.
Du hast selbst ein YFU-Austauschjahr in den USA verbracht: Hilft dir deine eigene Austauscherfahrung, wenn du dich auf Seminaren für Austauschschüler*innen engagierst?
Auf jeden Fall hilft die eigene Erfahrung, um sich in die Lage der Austauschschüler*innen zu versetzen. Viele Ehrenamtliche haben selbst erlebt, wie es ist, einen Kulturschock zu erleben oder wissen, worauf es ankommt im Miteinander mit einer Gastfamilie. Am Ende der Tagung spüre ich jedes Mal beinahe die gleiche Aufregung und Vorfreude wie unsere Jugendlichen, wenn wir sie dann zu den Zügen zu ihren Gastfamilien bringen.
Für alle, die jetzt neugierig geworden sind: Was muss man deiner Meinung nach mitbringen, um eine OWO zu teamen oder auch zu leiten?
Hauptsächlich Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen und Interesse an interkulturellen Themen! Alles andere spielt sich auf der Tagung ein, und wir ergänzen uns im Team - jedes Mal mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen. Für die Leitung ist es hilfreich, schonmal selbst bei einer OWO dabei gewesen zu sein und, dass man sich vorstellen kann, zu einem gewissen Grad zusätzlich Organisation und Führung zu übernehmen.
Vielen Dank für das Interview, lieber Vincent - und viel Spaß auf eurer OWO!
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