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#Engagiert! | Termine & Veranstaltungen 

 

BETREUENDENSCHULUNG Frühjahr/Sommer 2024

Seminarprogramm

 

Wir bieten auf unserer überregionalen Schulung für Mitarbeiter*innen des Aufnahmeprogramms in Bad Bevensen folgende Schulungseinheiten an:

 

Einheit 1:

Zuhören – Anderen helfen, Probleme zu verstehen und zu lösen


Einheit 2:

Gesprächstechniken und Empathie, inkl. Prävention


Verschiedene Workshops zur Vertiefung für erfahrene Betreuer*innen
 

 

Die Einheiten 1 und 2 bilden einen aufeinander aufbauenden Lehrgang zum Thema Gesprächsführung und Kommunikationstechniken, der in dieser Reihenfolge absolviert werden soll.

 

Wer bisher noch nicht an einem Betreuendenseminar teilgenommen hat, soll an Einheit 1 teilnehmen und im Anschluss, bei später stattfindenden Seminaren, die zweite Einheit belegen, um den Basis-Lehrgang abzuschließen. Das nächste Seminar für Betreuer*innen findet im vom 22.-24.11.2024 in Darmstadt statt.

 

Für erfahrene Betreuungskräfte bieten wir in Bad Bevensen Workshops zu verschiedenen Themen an, die dazu dienen sollen, das bereits vorhandene Wissen zu vertiefen.

 

Für alle Seminare, in denen wir uns mit dem Thema Gesprächsführung beschäftigen, gilt, dass sie sich auf die Rolle des neutralen, unvoreingenommenen Helfers in Problemsituationen konzentrieren und die Gelegenheit zum praktischen Üben entsprechender Fertigkeiten bieten. Diese Seminare gehören zu dem Bereich "Interpersonelle Kommunikation", wobei wir jeweils versuchen wollen, Aspekte der "Interkulturellen Kommunikation" zu berücksichtigen, die im Schüleraustausch eine wesentliche Bedeutung haben.

 

 

→ Im Folgenden möchten wir die angebotenen Seminareinheiten kurz beschreiben:

 

Einheit 1:

Zuhören – Anderen Helfen, Probleme zu verstehen und zu lösen (Freitagabend bis Sonntagmittag)

In dieser Einheit sollen grundlegende Gesprächstechniken vermittelt und geübt werden, die Betreuer*innen benutzen, um Schüler*innen und Gasteltern bei der Lösung von Problemen zu helfen. Erarbeitet werden Fähigkeiten wie "Aktives Zuhören" und "Gezieltes Fragen", das "Herausarbeiten konstruktiver Ansätze", die "Beobachtung und Interpretation von Kommunikationsverhalten" sowie die "Strukturierung eines Gespräches". Der Familienbesuch, der Antrittsbesuch und der Schulkontakt sollen besprochen und in Form von Rollenspielen praktisch geübt werden.

 

Trainiert wird die Einheit von zwei erfahrenen YFU-Ehrenamtlichen

 


Einheit 2:

Gesprächstechniken und Empathie, inkl. Prävention (Samstagmorgen bis Sonntagmittag)

Hier geht es darum bereits bekannte Gesprächstechniken aufzufrischen und anzuwenden sowie neue Techniken zu erlernen. Wir wollen Regeln für die Vermittlung von Rückmeldungen über das Verhalten (Feedback) erarbeiten. Außerdem befassen wir uns mit Widersprüchen zwischen den Aussagen und dem Verhalten von Austauschschüler*innen oder Gasteltern und der Konfrontation der Beteiligten mit unserer Wahrnehmung solcher Widersprüche. Schließlich beschäftigen wir uns mit dem Themenbereich Empathie und ihrer Wichtigkeit in der Betreuungsarbeit. 

 

Am Sonntagvormittag wird das Thema Prävention behandelt. 

 

Trainiert wird die Einheit von zwei erfahrenen YFU-Ehrenamtlichen.
 

 

WORKSHOPS FÜR ERFAHRENE BETREUER*INNEN

 

→ Verschiedene Phasen und Facetten von Betreuung (Samstagvormittag)

Bist du schon lange in der Betreuung und kommst dennoch immer mal wieder an deine Grenzen? Du verstehst die Jugendlichen einfach nicht. Warum sitzen sie die ganze Zeit während des Austauschjahres mit Ihrem Handy auf dem Zimmer? In diesem Workshop gehen wir raus aus unserer Komfortzone. Wir reflektieren gemeinsam nach neuen Möglichkeiten und spielen das ein oder andere Szenario durch. Das hilft dir, verschiedene Situationen aus einer anderen Perspektive war zunehmen und anders anzugehen.

 

Trainerin: Annika Harloff - Annika ist internationale Karriereberaterin und Dozentin. Sie war 1996/97 mit dem PPP in Florida, USA. Nach dem Abitur studierte sie internationale Betriebswirtschaft und hat seitdem auf 3 Kontinenten in 10 Ländern gelebt und gearbeitet. Bei YFU engagiert sie sich hauptsächlich in der Betreuung und in der Konzipierung und Durchführung von Workshops.

 


→ Burnout- und was du dafür tun kannst, gesund und motiviert am Ball zu bleiben! (Samstagvormittag)

Gerade als ehrenamtlich Mitarbeitende „für einen guten Zweck“ stürzen sich viele von uns gern mit Herzblut in ihre Aufgabe. Und das neben unseren vielen anderen Erfordernissen in Beruf und Familie. Manchmal zeigt sich aber dann, dass wir uns übernommen haben – ohne es zu merken – und dass uns die Aufgabe nicht mehr guttut.

 

Trainerin: Christiane Heinemann-Lindt – Christiane ist (mittlerweile berentete) Ärztin und hat viele Seminare zum Thema „Resilienz“ geleitet. YFU ist sie als Gastmutter und Mutter eines „Austauschkindes“ seit Jahren verbunden.

 

 

→ Schwierige Gespräche mit Hilfe der Wertschätzenden Kommunikation führen (Samstagnachmittag)

Jede*r von uns kennt das: während eines Gesprächs überfordert zu sein oder aus einem Gespräch herauszugehen und zu denken: „Was war das denn gerade?“ Um ein bisschen mehr Klarheit zu bekommen, warum manche Gespräche so verlaufen und nicht anders, möchte ich euch in die „Welt der gewaltfreien Kommunikation“ einführen.

 

Trainerin: Ruth Schweigmann - Ruth ist langjährige YFU-Ehrenamtliche, Gastmutter und Betreuerin.
 

 

→ Was sind die Ziele von YFU – wie politisch soll der Verein sein? (Samstagnachmittag)

In diesem Workshop werfen wir einen Blick in die Vergangenheit und schauen, warum YFU gegründet wurde und diskutieren, ob die Organisation in ihrer Historie politisch war. Im Anschluss geht es um die Gegenwart und Zukunft der Ausrichtung des Vereins. Weitere Themen werden sein: Die Motivation von Teilnehmenden und Engagierten, die Rolle von YFU in der Gesellschaft in Deutschland und in anderen Ländern sowie der Beitrag der Betreuungs- und Seminararbeit zur Erreichung der Bildungsziele von YFU.

 

Trainer: Knut Möller – Knut war bis 2023 Geschäftsführer von YFU Deutschland. Aktuell ist er für die Dachorganisation AJA tätig und Mitglied des International Boards von YFU.
 

 

→ Prävention (für Teilnehmer*innen der Einheit 2 verpflichtend, für erfahrene Betreuer*innen frei wählbar, Sonntagvormittag)

Immer wieder haben wir im Schüleraustausch leider auch mit Grenzverletzungen und sexuellen Übergriffen gegenüber unseren Programmteilnehmer*innen zu tun. Übergriffe geschehen selten spontan, meist geht ihnen ein längerer Prozess der Annäherung zwischen Täter und Betroffenen voraus, der sog. Grooming-Prozess. In diesem Workshop werden wir die typischen Merkmale dieses Prozesses sowie mögliche Anzeichen einer Grenzverletzung genauer betrachten. Wir sensibilisieren euch für Anzeichen von Grenzverletzungen und bereiten euch auf Fragen von Gastfamilien oder Austauschschüler*innen vor. Ihr erfahrt außerdem, an wen ihr euch wenden könnt, wenn präventiv eingegriffen werden muss.

 

Trainerinnen: Lena Marquard und Rita Barth – Lena ist hauptamtliche YFU-Mitarbeiterin in der Betreuung. Rita hat über viele Jahre ebenfalls hauptamtliche in der AP-Betreuung gearbeitet und ist mittlerweile in Rente.

 


→ Wir arbeitet eigentlich das Entsendeprogramm? Ein Perspektivwechsel (Sonntagvormittag)

Kein Aufnahmeprogramm ohne Entsendeprogramm (EP). Aber wie sind dort eigentlich die Abläufe? Und was ist aus der EP-Perspektiv wichtig bei unserer Betreuungsarbeit? Wir laden euch dazu ein, die Perspektive zu wechseln und mehr darüber zu erfahren, wie Betreuungsarbeit im EP aussieht. Ihr könnt einen Blick hinter die Kulissen werfen und mehr darüber erfahren, wie die internationale Zusammenarbeit im Bereich Betreuung funktioniert.

 

Trainer*innen: Miriam von Bültzingslöwen und Anton Linder – Miriam arbeitet in der YFU-Geschäftsstelle in der AP-Betreuung und Anton in der EP-Betreuung.
 

 

→ Rassismus Verstehen – ein Einstieg (Sonntagvormittag)

Ob in Schule, Studium, Arbeitsleben oder im persönlichen Umfeld – kaum ein Thema hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit erfahren wie Rassismus. Gleichzeitig gibt es auch kaum ein Thema, dass so viel Missverständnis, Unbehagen und Sprachlosigkeit hervorruft. Gerade, weil Rassismus eine wesentliche Herausforderung für unsere Gesellschaft darstellt, ist es unverzichtbar sich mit Rassismus und seinen Wirkungsweisen auseinanderzusetzen. In diesem Workshop geht es darum, ein Bewusstsein für Rassismus in seinen unterschiedlichen Formen und Funktionsweisen und sachkundigen Zugang zu dem sich verändernden Rassismusbegriff zu entwickeln. Mithilfe der kritischen Weißseinsforschung werden wir eine informierte Sicht auf Rassismus und damit verknüpfte Begriffe erarbeiten. Es geht darum, die eigene Selbstreflexion zu schärfen und in einen konstruktiven Dialog miteinander zu treten. Wir beleuchten das Thema in unterschiedlichen Kontexten und erweitern die eigene sprachliche und kommunikative Handlungsfähigkeit.

 

Trainerin: Dr. Lima Sayed – Lima promovierte 2017 zu Rassismus im Film und arbeitet seitdem freiberuflich als Trainerin, Coach und Prozessbegleiterin zu Diversity, Equity & Inclusion sowie als Beraterin für Diskriminierungsfragen bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und anderen Organisationen.